Franz Lukas

Glaskolbenbläser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1887    † 1944

 

Lebenslauf

Franz Lukas wurde am 23.11.1887 in Eugenia (Stadtteil von Schrems) geboren. Er arbeitete als Glaskolbenbläser in Wien. Er war Soldat im 1.  Weltkrieg. 1906 schloss er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs an.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 27. 8. 1943 wurde Franz Lukas verhaftet, und am 28. 6. 1944 gemeinsam mit Robert Kislinger, Josef Laznicka, Rudolf Goetz und Maria Skumanz (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 19.9.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Zu der Zusammenkunft mit Kubasta hat er sich durch seinen Hausgenossen Kislinger bewegen lassen. (…) Zu einer weiteren Zusammenkunft ist er auf Bestellung des Goetz gegangen. (…) Der Angeklagte ist dann noch zu einer dritten Begegnung mit Kubasta gegangen, bei der er die Angeklagte [Hedwig] Schneider kennen lernte und eine Rolle mit 10 bis 12 Flugblätter ’An die Männer und Frauen Österreichs‘ erhielt. (…) Der Angeklagte Lukas hat schließlich schon bei der ersten Begegnung mit Kubasta versprochen, den aus Frankreich zurückgekehrten KPÖ-Funktionär Beer zu beherbergen.“

Gedenkstein nicht mehr existent

Der 1949 für ihn und Robert Kislinger errichtete Gedenkstein im Wiener Glashüttenwerk (Wien 20, Sebastian Kohl-Gasse) existiert nicht mehr.

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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